OÖN-Wirtschaftsakademie: Der deutsche Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer sieht digitale Medien kritisch. Während der Arbeit am Computer liegt das Smartphone in Griffnähe. Der Blick schweift vom Bildschirm ab und fällt auf das Handy – aus ist’s mit der Konzentration. War da ein Signal? „Der Blutdruck steigt nachweislich, wenn im Smartphone eine neue E-Mail ankommt“, weiß der Ulmer Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer, der bei der OÖN-Wirtschaftsakademie im Linzer Brucknerhaus über Risiken und Nebenwirkungen digitaler Medien referierte.
Es gebe zudem eine Studie, die beweise, dass der Intelligenzquotient eines Menschen kurzfristig sinke, wenn dessen Handy klingle. „Sofort reduziert sich die Aufmerksamkeit und die Gedächtnisleistung“, sagte Spitzer, der sich in mehreren Büchern kritisch mit Smartphones, sozialen Medien und YouTube auseinandergesetzt hat. Denn überall da, wo es Wirkungen gebe, seien auch Gegenwirkungen vorhanden.
„Die Dosis macht das Gift“, warnte Spitzer vor einem exzessiven Umgang mit digitalen Medien. Bei einem Zuviel würden Körper und Geist Schaden nehmen. Die Palette, die der deutsche Mediziner aufzählte, reiche von Haltungsschäden, Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck bis hin zu Schlafstörungen. Aber auch Suchtverhalten, Aggression, Angst und Depression seien die Folge.
Für Spitzer steht fest: „Durch Facebook sinkt unsere Lebenszufriedenheit. Denn Menschen vergleichen sich ständig mit anderen und werden unglücklich, wenn sie sehen, wie andere besser leben.“
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